Dienstag, 04. November 17:50
Es ist die Zeit der Bettelbriefe. Weihnachten, eh klar. Und ich erliege, obgleich ich es mir eher nicht wirklich leisten kann, immer wieder – ganz gerne – dem Ruf nach Geld. Die letzten Jahre, seit der Hofer vermehrt darauf achtet, dass keine Bettler vor seinen Filialen stehen, spende ich auch immer mehr an die diversen Organisationen – immerhin verwende ich ja die Weihnachtskarten, die man relativ zahlreich ungefragt zugesandt bekommt. Doch eine Organisation lasse ich heuer außen vor: SOS-Kinderdorf.

Ich weiß schon, gerade jetzt brauchen die vermutlich Unterstützung. Aber die braucht jede andere Organisation ebenfalls. Da ich ja aus erster Hand mitbekomme, wie sehr Bund und Länder in diesen Zeiten mit deren Unterstützung nachlassen, sind Spenden zum Teil die letzte Möglichkeit für viele NGOs, doch noch an Geld zu kommen. Aber bei SOS-Kinderdorf fühle ich mich damit leider gar nicht mehr wohl. Die fast schon täglich aufkommenden Skandale, die immer mehr Kinderdörfer aus allen möglichen Bundesländern betreffen, machen es mir unmöglich, dieser Organisation auch zu spenden. Und dabei sind es nicht nur die Vorfälle selbst, die ja an sich schon schlimm genug wären – es ist vor allem auch der Umgang der Organisation damit. Es gilt dabei die übliche (Polit-)Taktik: Nur zugeben, was man Dir beweisen kann. Wenn ich lese, dass etliche Vorfälle bereits seit Jahren bekannt sind, wie auch zum Beispiel die Causa Hermann Gmeiner, dann habe ich eher das Gefühl, ich möchte all das Geld, das ich gespendet habe, wieder zurück. Denn dafür wollte ich wirklich nicht spenden.

Es ist natürlich nicht gut, wenn man eine ganze Organisation nur auf Grund einiger schwarzer Schafe beurteilt, aber so sind wir nun mal. Und das Bild, das wir uns von einer Sache machen, ist eben bestimmt von den Nachrichten, die wir über diese Sache erhalten. Irgendwie schade darum...

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(C) mArtin, im November 2025.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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