Donnerstag, 31. Juli 17:50
Es ist eine Sache mit zwei Seiten. Auf der einen Seite mache ich mir keine größeren Gedanken über mein Alter. Auf der anderen Seite weiß ich, dass ich schon ziemlich alt bin. Im kommenden Monat erreiche ich den 60er. Mein Opa war in diesem Alter nicht mehr lange auf der Welt. Gut, der war Alkoholiker, weil er wahrscheinlich den Krieg nie wirklich verarbeitet hat. Aber trotzdem, seit einigen Monaten denke ich doch wesentlich mehr an das Altern, wie zum Beispiel vor dem 50er.

So habe ich mich beispielsweise auch daran gemacht, mein Pensionskonto online einzusehen, was wirklich – und das sage ich als Programmierer – nicht einfach ist. Die ID-Austria-App funktioniert ja auf meinem Handy nicht, also muss ich den Weg über Finanz-Online angehen, und der ist wirklich ordentlich steinig. Es hilft da schon sehr, wenn man sich gedanklich auf Beamtendeutsch einstellt, denn das ist ja keine normale Webseite, man befindet sich in der Tat in einem Amt. Und dort wird eben auch so geschrieben und beschrieben, wie in einem Amt.

Zu guter Letzt bin ich aber doch noch überall richtig abgebogen und eingekehrt und der Blick auf mein Pensionskonto war frei. Und da staune ich doch gar nicht schlecht. Ich sollte meine schlechte Meinung über mich wirklich überdenken, so eine faule Sau bin ich gar nicht! Bei der letzten Zuschrift, welche ich vor Jahren (oder Jahrzehnten) von der Pensionsversicherungsanstalt bekommen habe, war der Stand noch bei etwa 700,- Euro, was für mich auch schon eine ziemlich hohe Pension darstellen würde. Doch nun steht mein Pensionskonto immerhin auf über 1.100,- Euro. SapperlotSapperlot


Ausdruck des Erstaunens - bis hin zum blanken Entsetzen. Ein etwas lauter gerufenes »Sapperlot« kann durchaus bedeuten: »Um Gottes Willen - dies ist ja so gewaltig, dass ich es eigentlich gar nicht fassen kann!!« - ganz speziell dann, wenn als Vorwort noch ein »no« dazukommt.
!

Es sieht ganz so aus, als würde ich aus eigener Kraft meine Pension knapp über die Mindestpension bringen (also das, was man mit der Ausgleichszulage bekäme). Die Grenze dafür liegt derzeit bei 1273,99 Euro – das schaffe ich sicher noch, immerhin habe ich dafür noch bis 1. September 2030 Zeit. Und wenn ich bedenke, dass ich dann ja nicht sofort mit meinen Jobs aufhören werde, also noch zusätzlich ein wenig weiter arbeite, dann werde ich dann vermutlich gar nicht wissen, was ich mit so viel Geld überhaupt anfangen werde. Ich denke, ich mache es so, wie alle, die auf die Pensi warten, ich nehme mir die wirklich ganz tollen Dinge vor.

(Die man dann eh nicht macht...)

2 Kommentare


(C) mArtin, im Oktober 2025.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!