Dienstag, 07. Februar 17:30
Ich habe noch Hoffnung für uns. Also genauer gesagt, für unsere Gesellschaft. Bei all den Nachrichten über die Fehlbarkeiten unserer Politiker, die sicherlich einen Einfluss auf uns und unser Zusammenleben haben, bleibt doch eines für mich erkennbar: Das Zusammenleben der Gesellschaft funktioniert in weiten Teilen immer noch so, wie man das gerne haben möchte. Das ist aber oft nur in den kleinen Dingen sicht- oder erkennbar, wie zum Beispiel in dem nun von mir geschilderten Vorfall.

Direkt vor meinem Haus geschieht ein kleiner Unfall zweier PKW. Nichts wirklich bewegendes, nur ein Blechschaden. Ich selber habe den Unfall zwar gehört aber das gehörte Geräusch war offenbar zu wenig auffallend für mich. Denn, dass dies wirklich ein Unfall war, erschließt sich mir erst, als ich sehe, dass die zwei beteiligten PKW vor dem Haus stehen und die Fahrer miteinander kommunizieren. Sie stehen da, sehen sich die Schäden an, reden miteinander und füllen einen Unfallbericht aus. Ganz normal eben.

Nun, ganz so normal ist das – global betrachtet – gar nicht. Es gibt genügend Gesellschaften in der Welt, wo solch ein Unfall nicht so normal, so unaufgeregt stattfinden würde. In einer Dokumentation habe ich gesehen, wie zum Beispiel in Russland so eine Sache ablaufen kann. Nicht selten kommt es da zu einem Raufhandel, zu Schlägereien oder noch schlimmeren Situationen. Oder auch in Amerika. Überall dort eben, wo jeder sich selbst der Nächste ist. Wo es keine staatliche Regelung gibt, wie solch eine Lappalie abläuft. Wir wissen ganz genau, wir sind versichert, der Unfallgegner ist versichert, solche Dinge schaffen eben kaum Aufregung. Weil jeder Beteiligte schon vor dem Eintritt eines solchen Ereignisses weiß, wie die Sache, wenn sie geschieht, nachher abläuft. Dieser Umstand verschafft eine gewisse gesellschaftliche Sicherheit. Und das gilt nicht nur für einen Unfall im Straßenverkehr, sondern für etliche Dinge aus dem normalen Leben. Dinge, die bei uns einfach geregelt sind.

Insofern habe ich Hoffnung. Die Hoffnung, dass unsere Gesellschaft doch stark genug ist, für die Änderungen und Umwälzungen, die derzeit stattfinden – und mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. Es sieht eigentlich gar nicht so schlecht aus...

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(C) mArtin, im September 2025.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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