Mittwoch, 12. Jänner 17:50
Der Fall Novak D. ist doch irgendwie eine sehr feine Sache. Man kann sich entspannt zurücklehnen und einer politischen Farce ersten Ranges beiwohnen. Was der Supersportler getan oder gelassen hat, spielt da inzwischen lediglich eine untergeordnete Rolle. Denn, wäre ich ungeimpft, und hätte ich unter den gleichen Umständen versucht, in Australien einzureisen, wäre die Sachlage wohl klar. Ich würde in einem australischen Gefängnis in Quarantäne sitzen und auf meine Abschiebung warten. Und all das zu meinen Kosten. Ich hätte kaum eine echte Chance auf eine neuerliche Anhörung vor Gericht, schon gar nicht vor einem Höchstgericht.

So aber müssen sich höchste politische Kreise und Gremien mit dem Fall beschäftigen und eine, mehr oder weniger, politische Entscheidung treffen – und diese ist wahrlich keine einfache. Lässt man ihn spielen, dann ist das ein Schlag ins Gesicht von Tausenden von Menschen, die mit den Einreisebedingungen zu kämpfen haben. Und schließlich auch nicht zu vergessen sind die Bürger von Australien, die zum Teil unter den rigiden Bestimmungen leiden, die Australien im Rahmen der Pandemie erlassen hat. Und an welche sie sich, ganz im Gegensatz zu einem Sportler, zu halten haben.

Lässt man ihn aber nicht spielen, dann...
Ich denke, die möglichen Konsequenzen kann man sich gar nicht ausmalen. Es ist eben, wie so oft, ein Unterschied, ob etwas von Herrn D. aus Wien-Favoriten getan oder gelassen wird – oder von einem weltweit bekannten Spitzensportler.

Die Gleichheit vor dem Gesetz ist eben auch in Australien nur eine relative...

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(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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