Montag, 05. Juli 18:20
Heute gibt es hier und vom meiner Seite einen flammenden Appell für: AMAZON.

Aber von Beginn weg:
Der PC einer lieben Freundin ist defekt. Ich habe das Gerät abgeholt und die erste Diagnose zeigt, dass die verbaute Festplatte bereits kurz vor ihrem Ableben ist. Das ist grundsätzlich nicht so schlimm, da dieser PC ohnehin bereits sein zweites Leben, also nach seinem eigentlichen Ende, bestreitet – dass die Festplatte nach Jahren des braven Dienstes einmal nicht mehr funktioniert, ist völlig normal.
Da ich den PC so schnell wie möglich reparieren möchte, suche ich nicht im Internet nach einer passenden Platte, sondern gehe zu einem Fachhändler in meiner Nähe (NRE) und nehme an, dass dieser ausschließlich Qualitätsware verkauft. Schließlich sind ja auch die Preise im Vergleich zu AMAZON dementsprechend (viel) höher.

Ich kaufe also eine passende Platte von TOSHIBA, radle nach Hause, nur um dort festzustellen, dass man diese Platte definitiv nicht in einem normalen Desktop-PC verwenden kann. Sie ist im normalen Betrieb derartig laut, dass ein Arbeiten mit diesem PC einfach keine Freude mehr bereiten würde.

Also fahre ich zwei Stunden nach meinem Kauf zurück zu NRE – wo allerdings, was ja eigentlich das gute Recht dieser Firma ist, der Umtausch der Festplatte verweigert wird. Sie sei nicht zu laut und vollkommen OK. Und: Gekauft ist gekauft!
Im Netz sieht die Sache allerdings ein wenig anders aus. Sucht man dort nach dieser Festplatte, so stellt man rasch fest, dass einige User mit dieser Platte das Problem der Lautstärke haben. Dieser Umstand ist also bereits bekannt.

Und da kommt eben AMAZON ins Spiel: Hätte ich diese Festplatte bei AMAZON gekauft, so wäre es nach meinen Erfahrungen kein Problem, von diesem Kauf zurückzutreten. Was passieren kann, ist, dass man einen Abzug für Wertminderung zahlen muss, da die Festplatte nicht mehr originalverpackt wäre. Aber damit wäre die Sache erledigt. Bei dem stationären Händler, in diesem Fall eben NRE, bin ich ohne jegliche Handlungsmöglichkeit. Der sagt eben zu Recht: Gekauft ist gekauft.

Dass AMAZON Probleme bei seinen Angestellten und Lieferanten hat, ist mir bekannt. Aber streng genommen ist das nicht meine Sache. Dafür wählen wir nämlich Politiker, die genau solche Gesetze schaffen sollen und müssen, welche Ausbeutung und Handlungen gegen die Umwelt ganz allgemein nicht zulassen. Eben solche Gesetze, welche ein moralisch unbedenkliches Handeln der Unternehmen fördern und fordern.

Was habe ich also gemacht?
Ich habe dieses Gerät zusammen mit einem erklärenden Brief einfach an den Geschäftsführer von TOSHIBA Deutschland gesandt. Das kostet mich zwar abermals zehn Euro und ich weiß, dass es im Grunde absolut nichts bringt – aber ich bin dieses traurige Gerät los und fühle mich einfach ein wenig besser.

Und die neue Festplatte habe ich soeben per AMAZON bestellt...

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(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!