Dienstag, 20. Oktober 20:30
In der Zeit der wieder gestiegenen Corona-Restriktionen gibt es unter den Betroffenen nur eine Gemeinsamkeit: Die damit verbundene Unzufriedenheit.
Es ist egal, in welches Land man auch blicken mag, niemand versteht die Verfügungen. Oder niemand möchte sie verstehen. Denn in den eigenen Reihen gibt es ja keine Ansteckungen.

Die Gastwirte betonen, dass sich niemand in der Gastronomie ansteckt.
Die Elternvereine sagen, dass sich niemand in den Schulen und Erziehungseinrichtungen ansteckt.
Der Handelsverband sagt, dass sich niemand in den Geschäften ansteckt.
Die Konzertveranstalter weisen darauf hin, dass sich niemand bei einem Konzert ansteckt.
Die Sportveranstalter betonen, dass sich niemand bei einem Fußballspiel ansteckt.

Diese Liste lässt sich beliebig erweitern. Jeder Verantwortliche versucht darauf hinzuweisen, dass man sich in seinem Bereich nicht anstecken kann. Exakt das gleiche Bild bietet sich in den Nachrichten der deutschen Sender. Dort gibt es zum Beispiel einen kompletten Shutdown im Berchtesgadener Land. Dort weiß man ganz genau, warum die Infektionszahlen so enorm gestiegen sind, und woher der Virus kommt: aus dem nahegelegenen Kuchl in Tirol.
Wohin man auch blickt, überall wird ein Schuldiger gesucht ... und gefunden. Und dieser ist immer: jemand Anderer.

Die Wahrheit ist halt: Anstecken kann man sich überall und nirgends.
Denn schlussendlich – wenn man es sich ganz genau überlegt – dann muss man einfach konstatieren: Die meisten Menschen haben sich exakt dort mit dem Virus angesteckt, wo sie nicht damit gerechnet hatten...


2 Kommentare


(C) mArtin, im Mai 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!