Dienstag, 29. September 19:00
Wenn ich einmal so richtig in Fahrt komme, und über die Ökologisierung unserer Umwelt zu diskutieren beginne, dann lande ich früher oder später – eher früher – beim Thema Individualverkehr. Meine Meinung, dass es nur eine einzige echte Möglichkeit gäbe, den Verkehr großräumig und länderübergreifend vom Verbrennungsmotor zu lösen, stößt dabei nur selten auf Zustimmung. Meine Meinung lautet nämlich, dass eine solche Steuerung nur über den Preis für Kraftstoff möglich sei. Der Preis für den Kraftstoff müsse – eigentlich ganz einfach – genau jenen Wert haben, den er als Schaden für die Umwelt verursacht. Nach dieser Rechnung wären dann – nach heutigem Stand des Geldwertes – mindestens € 3,- pro Liter Kraftstoff zu bezahlen, wahrscheinlich noch etwas mehr. Aber diese drei Euro würden mir für den Anfang einmal reichen.

Freilich macht es keinen Sinn, sollte ein Land alleine solch einen Preis veranschlagen, so etwas ist bei unserer Form der Marktwirtschaft nicht denkbar, dieses Land würde sich kurz- und mittelfristig in unlösbare Schwierigkeiten begeben. Doch wenn zum Beispiel die EU sich zu solch einem Schritt entschließt und entsprechende Gesetze für nicht EU-Mitglieder verfasst, dann macht solch eine Lösung wohl Sinn. Wie gesagt, ich kenne kaum jemanden, der meine Meinung in dieser Hinsicht teilt. Auto fahren ist einfach ein viel zu sehr geliebtes Gut.

Daher staune ich heute nicht schlecht, als ich einen Beitrag auf orf.at lese, wo noch jemand meiner Meinung ist: der ÖAMTC...! Und der spricht sogar von € 4,- pro Liter.

Wenn man allerdings ein wenig genauer nachliest (Quelle: orf.at), ist der ÖAMTC selber natürlich nicht dieser Meinung, er hat nur eine Studie zu dem Thema in Auftrag gegeben. Und diese besagt, dass die Klimaziele nur unter eben dieser Voraussetzung erreicht werden könnten. Ich weiß, dass es einmal so weit kommen wird, dass man sich das Auto als Otto Normalverbraucher nicht mehr leisten können wird. Die Frage ist nur, ob ich das auch noch erleben werde. Nach unserer Erfahrung mit den großen Umstellungen wissen wir nur zu genau, dass es keinen Politiker gibt, der sich wirklich traut, solch eine Änderung auch nur annähernd herbeizuführen. Wenn – zum Beispiel von den Grünen – über eine Anhebung des Spritpreises diskutiert wird, dann redet man da von 15 bis 20 Cent. Also von ... Nichts. Jeder Politiker, der auch nur annähernd solche Gedanken äußert, wie die meinen, weiß, dass er nie wieder gewählt würde.

Aber immerhin, die Studie ist wenigstens einmal da und zieht ihre Kreise.
Und eine weltweite Krise, die zum Nachdenken anregt, ist auch da und zieht ebenfalls ihre Kreise.
Wer weiß, was sich da noch alles ergeben kann...


2 Kommentare


(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!