Mittwoch, 05. September 19:40
Die österreichische Firma Semperit kommt in letzter Zeit immer wieder mit nicht ganz so guten Themen in die Schlagzeilen. Größere Abschreibungen, Standort-Schließungen, ein negatives Konzern-Ergebnis nach Steuern – und seit heute bekannt: eine Geldstrafe in der Höhe von 1,6 Millionen Euro wegen Kartell-Absprachen. Ein thailändisches Unternehmen (Sri Tang Gruppe, STA) war hier der Partner des österreichischen Unternehmens. Dieser Konzern geht allerdings straffrei aus, da er vor dem Kartellgericht die Kronzeugen-Regelung in Anspruch nehmen konnte.

Und was denkt sich der brave Konsument? »Na super, scho wieder so a Skandal-Firma. Dena ihre Reifen kauf' i nimma!«

Vom Prinzip her sieht das vielleicht richtig aus, nur gibt es da einen kleinen Haken. Reifen der Marke Semperit werden schon lange Zeit nicht mehr von der Firma Semperit hergestellt. Die Reifenproduktion wurde nämlich so etwa gegen 2002 an Continental verkauft. Mitsamt dem (damals noch) guten Namen. Semperit selbst stellt zwar immer noch Kautschuk-Produkte her, aber nur mehr für die Bereiche Medizin und Industrie. Die nun aufgeflogene Kartell-Absprache fand beispielsweise im Bereich von Operationshandschuhen statt.

Ich denke, wer sich bei diesen Nachrichten am meisten in den Hintern beißt, ist wohl die Firma Continental. Selbst in keinster Weise mit all diesen kleineren und größeren Skandalen beschäftigt, muss sie immer wieder eine Besudelung des sicher nicht ganz billig gekauften Namens hinnehmen. Irgendwie ein hübsches Beispiel aus der Industrie für den Spruch: »mitgefangen, mitgehangen...«

2 Kommentare


(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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