Donnerstag, 03. September 10:10
Gestern Abend hat mich noch das Gallup-Institut für eine Blitz-Umfrage erreicht. Der Grund war völlig klar: Häupls große – und ziemlich berechtigte – Angst vor St. Rache. Daher war auch der Fragenkatalog ziemlich vorhersehbar. Es gab bei jeder Frage als Antwortmöglichkeiten lediglich »Häupl« oder »Strache«. Nur das Ende der Umfrage zierte der unfreiwillig komische Satz: »Wäre für Sie eine Wahl von Ursula Stenzel vorstellbar...?« und der Interviewer konnte meine Antwort, welche nur aus einem erschreckt-lautem Auflachen bestand, völlig richtig zuordnen.

Was oder wen aber jetzt wirklich am 11. Oktober wählen?
Eines scheint klar: Jede Stimme, die an diesem Tag nicht an die Roten geht, bringt uns in Wien einem blauen Wunder näher. Ekelhaft. Mir widerstrebt es halt doch ein wenig, eine Sozialdemokratie zu wählen, die – schon seit recht langer Zeit – gar keine mehr ist. Häupl und seine Partei verhalten sich zu linkem Gedankengut wie Äpfel zur Mondlandung. Da könnte man wohl ein paar mögliche Überschneidungen finden oder konstruieren, aber lediglich auf dem Papier. »Salonsozialisten« wäre meine erste Assoziation für diese Genossen.

Möchte ich also bei der kommenden Gemeinderatswahl lieber Links wählen, oder Rechts verhindern? Wenn ich mir vorstelle, dass Strache tatsächlich Bürgermeister dieser Stadt wäre, mein Schämen würde gar kein Ende mehr nehmen. Andererseits wäre der Zahntechniker als Wiener Bürgermeister genau das, was sich die SPÖ in den letzten Jahren hart erarbeitet und daher auch redlich verdient hätte. Für mich eine wirklich schwierige Entscheidung – hier das Richtige zu tun, oder besser gesagt: zu wählen...

4 Kommentare


(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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