Montag, 08. September 17:50
Es gibt da so elektrisch angetriebene Mini-Autos für Kleinkinder. Immer wieder einmal sehe ich diese – streng an die großen Vorbilder angelehnten – Mini-Varianten von Porsches, Audis und Benzen. Diese Autos sind zumeist unglaublich langsam, letzte Woche allerdings habe ich so ein Gefährt im Stil eines Jeep gesehen, in welchem zwei Kleinkinder gefahren sind (also wohl: ein Kind gefahren, das zweite Kind mitgefahren) – und sie fuhren der Mutter davon. Diese kam tatsächlich nicht nach und so krachten die Zwei mit dem Mini-Jeep gegen eine Gehsteigkante, da das Kind am Lenkrad das Gefährt eindeutig nicht beherrschen konnte. Passiert ist nichts, außer dass die Mutter ziemlich laut geschrien hat.

Aber nach diesem Vorfall ist mir eines auf- und/oder eingefallen: Ich habe solche Autos noch nie von Kindern gelenkt gesehen, die keinen Migrationshintergrund hatten. Meine Annahme diesbezüglich war eigentlich, dass einheimische Eltern so ein Spielzeug für ihre G'schrappen als für »viel zu teuer« erachten würden. Nach dem Vorfall ist mir aber noch eine Sache eingefallen: Der Stellenwert von Autos in unserer Gesellschaft. Wer es zu etwas gebracht hat, muss dies mit seinem PKW auch zeigen. Und das gilt eigentlich für alle Gesellschaftsschichten. Weiter unten zeigt man das mit Hubraum und PS, weiter oben mit Nachhaltigkeit. Tatsächlich finde ich solches Väter-Spielzeug ziemlich falsch am Platz. Kinder daran zu gewöhnen, sich nicht zu bewegen, ist mit relativer Garantie der falsche Weg für den Start in ein gelungenes Leben. Ein Dreirad oder Roller wäre da sicher eine wesentlich besser geeignete Sache...

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(C) mArtin, im September 2025.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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