Montag, 21. Juli 18:30
»Für freiwillige Teilzeit ohne Betreuungspflichten habe ich kein Verständnis!« Diesen Satz, heute ausgesprochen von unserem Bundesminister für Arbeit, Wolfgang Hattmannsdorfer, muss ich erst einmal ein wenig sickern lassen. Und dann sollte ich lieber nichts dazu sagen und/oder schreiben, ich würde mich nämlich strafbar machen.

Wenn ich dann meinen Unmut ausreichend erstickt habe, und alle Fakten zum Thema Teilzeitarbeit – die diesem Minister anscheinend nicht bekannt sind – ausreichend bedacht habe, fehlt mir bei all diesen von den Gewerkschaften (also der anderen Seite) vorgebrachten Argumente ein ganz spezielles Faktum, welches bei dieser Sache viel zu wenig bedacht wird: Die Art des Jobs. Eines ist nämlich klar, wissenschaftlich aber viel zu wenig untersucht: Wer einen Arschloch-Job hat, macht nur deshalb Teilzeit, weil er oder sie das Leben sonst nicht aushält. Wie viele Arschloch-Jobs gibt es denn? Das können sich nämlich jene Menschen, die einen tollen Job machen dürfen, gar nicht so richtig vorstellen. Jene Menschen also, die, wie vermutlich auch der der Minister für Arbeit, ihren Job gerne machen, ausreichend dafür entlohnt werden und auch die nötigen Rückmeldungen und Lob für ihre Arbeit erhalten, wissen einfach nicht, wie es ist, wenn man einen Job machen muss, der Scheiße ist. Ich kann das leider auch nicht aus erster Hand berichten, ich liebe meinen Job – aber ich kann es nachfühlen, wie es ist, wenn man täglich in eine Firma gehen muss, die man hasst. Und man muss das tun, weil man sonst nicht leben kann. Wenn solche Menschen die Arbeitszeit verkürzen, dann habe ich volles Verständnis dafür. Vielmehr sollte der Arbeitsminister dafür dankbar sein, dass es überhaupt Menschen gibt, die Scheiß-Jobs machen. Aber so etwas von einem ÖVPler zu verlangen, geht sicherlich zu weit.

Und ja, ich arbeite auch nur Teilzeit...

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(C) mArtin, im Oktober 2025.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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