Montag, 09. Jänner 18:10
Derzeit ist von einer Gruppe von Jugendlichen in allen Medien, in allen Nachrichten, Magazinen und Dokumentationen zu hören/lesen/sehen: von der letzten Generation. So nennt sich eine Gruppe von AktivistInnen, die mit relativ ausgefallenen Aktionen auf die Klimakrise aufmerksam machen will. Beziehungsweise eher auf die Tatsache, dass wir eigentlich nichts dagegen tun – beziehungsweise unser Handeln nicht so geändert wird, als ob es eine Klimakrise überhaupt gäbe.

Die Aktionen, mit denen die jungen Leute darauf aufmerksam machen, sind vielfältig. Sie haben Suppe auf berühmte Gemälde geschüttet, sich vor Autos auf die Fahrbahn oder sich auch auf die Startbahn eines Flughafens geklebt.
Kurz: sie fallen nicht nur auf, sondern fallen – vielen Menschen – negativ auf.

Bei mir ist das gar nicht so, ganz im Gegenteil. Ich ziehe meinen Hut vor diesen Menschen. Wenn man bedenkt, dass sie alle genau wissen, worauf sie sich da einlassen, dass sie wissen, dass sie bei all den Aktionen Schaden nehmen können, dass sie für ihre Aktionen ins Gefängnis kommen können, dann meine ich, dass viel Mut dazu gehört, so etwas zu tun.
Insbesondere deshalb, weil es geradezu lächerliche Forderungen sind, die von ihnen gestellt werden. Bei einer Aktion heute in Wien wurde zum Beispiel ein generelles Tempolimit auf Autobahnen von 100 km/h gefordert. Das sind also keine utopischen Ideen, die da zur Verhandlung stehen, sondern ziemlich vernünftige und doch recht leicht realisierbare Forderungen.
Aber so ein Tempolimit möchte (nicht nur in Österreich) kein Autofahrer haben. Dabei wären die positiven Auswirkungen solch einer Änderung ziemlich groß im Vergleich zu dem, was es dem Autofahrer abverlangen würde.

In Wahrheit verlagert sich die Diskussion bezüglich der letzten Generation viel mehr in Richtung: »Wir brauchen strengere Gesetze, damit man diese Leute endlich wegsperren kann!« – wie von der niederösterreichischen Landeshauptfrau Mikl-Leitner gefordert.
Sehr seltsam. Auch in dieser Diskussion läuft irgendwas ziemlich verkehrt...

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(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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