Montag, 29. August 20:00
Der aktuelle Skandal ist einmal mehr besonders lecker. Wien Energie, der Wiener Strom- und Gas-Versorger möchte Unterstützung vom Staat. Sechs Milliarden Euro (oder gar bis zehn Milliarden!) sollen es sein, die der Steuerzahler dafür leisten darf. Und im Mittagsjournal hört man vom Aufsichtsrat der Wien Energie doch tatsächlich, dass alles in Ordnung sei und Wien Energie wirklich gut da stünde. Niemand müsse sich Sorgen machen, weder die Menschen in Wien, noch die Mitarbeiter von Wien Energie.

Einmal mehr bekommt man als normaler Bürger den Eindruck, dass man für blöd verkauft werden soll. Kein anderer Energieversorger in Österreich hat solche Probleme. Nur Wien Energie. Trotz der Tatsache, dass sich alle Energieanbieter derzeit goldene Nasen und Ohren verdienen, hat man bei Wien Energie kein Geld mehr. Auf die Frage, ob man sich vielleicht an der Strom-Börse verzockt habe (dies ist die Vermutung von Leuten, die sich in der Branche auskennen), antwortet Wien Energie nur: »Nein.« Was aber wirklich passiert ist, wird nicht verraten. Das sei eben Betriebsgeheimnis.

Das wird das gleiche Ende nehmen, wie alle anderen Skandale in Österreich auch. Der Staat wird helfen und zahlen, es wird einen Untersuchungsausschuss geben, es wird bei diesem U-Ausschuss kein brauchbares Ergebnis geben, niemand geht in den Häfen – und irgendwer hat seine Schäfchen ins Trockene gebracht. Skandal auf österreichisch halt

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(C) mArtin, im Mai 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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