Donnerstag, 21. Oktober 19:40
Uploadfilter. Seit einigen Monaten in aller Munde sind diese programmierten Filter, die bei den Sozialen Medien wie Facebook, Instagram und Konsorten dafür sorgen sollen, dass keine unerwünschte Inhalte auf deren Seiten landen. Dabei geht es in erster Linie um rechtlich geschützte Inhalte, also dass zum Beispiel kein Song von einem bekannten Künstler hinaufgeladen wird oder ganze Bücher, die dann zum Nulltarif heruntergeladen werden können.

Auf der anderen Seite geht es aber auch um den (vermeintlichen) Schutz vor jugendgefährdenden Inhalten. So zumindest die Aussagen dieser Firmen. Man möchte also die Welt vor Pornographie schützen, indem man Fotos, wo mehr nackte Körperteile zu sehen sind als die künstliche Intelligenz erlaubt, für immer löscht.

Ob dies sinnvoll ist, möchte man sich gerne Fragen – vor allem fragen sich das die Kunstinteressierten dieser Welt. Solche Filter, die zum größten Teil programmiert ablaufen, löschen nämlich auch genauso treffsicher die Fotos von Gemälden von Egon Schiele, Kolo Moser und sogar ein Bild der 30.000 Jahre alten Venus von Willendorf (welche ich bereits im Original sehen durfte) wurde als nicht geeignet für unsere Kinder und Jugendlichen empfunden. SapperlotSapperlot


Ausdruck des Erstaunens - bis hin zum blanken Entsetzen. Ein etwas lauter gerufenes »Sapperlot« kann durchaus bedeuten: »Um Gottes Willen - dies ist ja so gewaltig, dass ich es eigentlich gar nicht fassen kann!!« - ganz speziell dann, wenn als Vorwort noch ein »no« dazukommt.
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Ein Zusammenschluss von Wiener Museen hat nun darauf – wie ich finde, recht gut und ziemlich originell – reagiert: Sie zeigen nun viele dieser expliziten Kunstwerke auf einer Plattform für Pornographie.
Es bleibt zu zweifeln, ob diese Kunstwerke dort viele Fans finden wird, aber um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, finde ich die Idee schlichtweg genial!

4 Kommentare


(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!