Montag, 25. Jänner 19:10
Bei der Fahrt um den See komme ich derzeit an einer für mich sehr interessanten Baustelle vorbei. Da schlägt das Herz des Maschinenbauers schon ein wenig höher. Entlang der B1 nach dem Ortsende von Purkersdorf hat die alte Wasserleitung (laut Auskunft des Beauftragten etwa 70 Jahre alt) mehr oder weniger ausgedient. Sie hat dem jahrelangen und sehr starkem Verkehr auf dieser Straße ohnehin ziemlich lange stand gehalten. Doch jetzt ist ihre Zeit um und sie leckt an einigen Stellen auch schon etwas stärker.
Wie repariert man also so eine defekte Wasserleitung? Ganz klar. Alles auf ganzer Länge aufgraben, Rohr tauschen, alles zuschütten, fertig. Monatelange Verkehrsprobleme sind also vorprogrammiert.

Oder man macht es wie folgt: Es werden lediglich zwei kleinere Löcher gegraben. Neben der Fahrbahn werden jeweils zehn Meter lange Rohre aus einem Kunstoff-Stahl-Verbundwerkstoff zusammengeschweißt. Diese Schweißung dauert etwa 1,5 Stunden pro Rohrpaar und hält danach derart stark, dass eine Länge von 150 Metern und etwa 13 Tonnen damit gezogen werden können.

Wenn dann alles so weit ist, wird dieser Strang über Rollen an diesem Pfropfen durch das kaputte Eisenrohr gezogen und die neue Leitung ist fertig. Ohne großes Graben, ohne große Baustelle.
Das ist schon irgendwie ein bisserlbisserl


»a bisserl« = weniger. Noch ein wenig weniger, als wenig.

Am wenigsten wäre dann ein »E u z e r l«.

Aber das ist dann schon so wenig, dass es - jetzt rein in Bezug auf die Menge - fast mit dem »Lecherlschas« in Konkurrenz tritt.
genial, meine ich...

2 Kommentare


(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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