Dienstag, 29. Dezember 21:00
Wie oft passiert das schon, dass das kleine Österreich den Weg in die großen Medien findet? Immerhin, heute gibt es einen nicht unwichtigen Artikel über Österreich in der New York Times. Besser gesagt über einen Teil der österreichischen Seele, das Schifahren. Und, wie man bereits geahnt hat, schneiden wir dabei nicht wirklich gut ab.

»Ischgl« war uns wahrscheinlich noch zu wenig, da musste unbedingt nachgelegt werden. Und so sollte es auch geschehen. Wie in der NYT zu lesen, sind in Österreich zwar Schulen und Geschäfte geschlossen aber die Schigebiete offen. »Ischgl 2.0« und »Nothing learned from Ischgl?« (Quelle: Spiegel) ist da zu lesen und die New York Times hat mit diesen Bemerkungen zweifellos recht. Es stimmt die im Artikel gemachte Einschätzung, Schifahren ist in Österreich so etwas wie ein Grundrecht und emotionell stark belastet. Aber das ist sicher nicht der Grund für diese falschen Entscheidungen, die rund um dieses Thema getroffen wurden.

Nein. Der Grund dafür ist an ganz anderer Stelle zu finden. Die Schipisten-Lobby ist eben wesentlich wirkmächtiger als – nur als Beispiel – die Kunst-Lobby. Die Seilbahner des Landes stehen Kanzler Kurz wesentlich näher als die – nicht systemrelevanten – Veranstalter des Neujahrskonzertes. Nur, dass hier die Regierung die Rechnung ohne den neuartigen Medien gemacht hat. Wenn sich Sonntag Nachmittag vor einer Seilbahn Hunderte Schifahrer ohne Maske und Abstand drängeln, steht das am Montag Vormittag unter Umständen bereits mit Foto und Video in der New York Times...


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(C) mArtin, im Mai 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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