Freitag, 21. September 19:30
Es is halt ein bisserlbisserl


»a bisserl« = weniger. Noch ein wenig weniger, als wenig.

Am wenigsten wäre dann ein »E u z e r l«.

Aber das ist dann schon so wenig, dass es - jetzt rein in Bezug auf die Menge - fast mit dem »Lecherlschas« in Konkurrenz tritt.
ein K(r)ampf, die Sache mit der Moral. Was tut man und was eher nicht? Oder besser: Ab wann ist das in unserer Gesellschaft durchaus angesagte »sich bereichern« nicht mehr so wirklich koscher?
Eine Entscheidung, die jeder Mensch für sich selber – und ganz alleine – finden muss. Jeder kennt seine Grenzen, jeder kennt seine Ausreden um dieselben zu überschreiten, jeder weiß ziemlich genau, wann er sich nicht so wirklich moralisch benommen hat.

Leider – und ich meine das wirklich so – kommt mit dem heutigen Tag meine Schule in die Nachrichten: Im TGM ist ein Skandal aufgetaucht, bei dem es um einen Millionenschaden geht. Direkt beim TGM sind die Versuchsanstalten, welche sowohl den Schülern zur Ausbildung als auch Fremdfirmen für Prüfungsaufträge zur Verfügung stehen. Kurz: Wenn Du zum Beispiel eine neue Konstruktion baust und gerne wissen möchtest, wie sich ein dabei verwendeter Kunststoffteil unter andauerndem Lastwechsel verhaltet, dann wären die Versuchsanstalten des TGM Dein Partner.

Grundsätzlich sollte das so laufen. Leider wurde aber nun bekannt, dass hier Leistungen mehrfach berechnet wurden oder Berichte gekauft werden konnten oder was oder wie auch immer. Angeklagt werden etwa 40 Lehrer und auch ein paar Leute bei Behörden, der Schaden reicht mindestens an die zwei Millionen Euro heran – die endgültige Schadenshöhe stet noch nicht fest.

Geh, SchasSchas


Im Prinzip ein »Furz«. Meist jedoch wird damit eine Situation, ein Thema, eine Gegebenheit beschrieben. Z.B.: »Des is a Schas!« bedeutet soviel, wie: »Diese Sache ist nicht wirklich gut!«. Gerne wird »Schas« auch für »ein Nichts« verwandt.

Eine Steigerungsform von »Schas« wäre dann der »Schas im Wald«, was auf recht einprägsame Weise das tatsächliche, das echte »Nichts« zu beschreiben versucht.
heastheast


Sehr schwer zu beschreiben.
Prinzipiell kommt »heast« von »hörst Du?«. Verwendet wird es aber kaum in diesem Sinne. Seine Bedeutung liegt viel eher in einem entsetzten Ausruf des Missfallens - dargebracht mit einem langgezogenen und unterschwelligen Ton der Enttäuschung. Der Satz »...na geh heast!« zeigt dabei die so ziemlich stärkste mögliche Form des Unbehagens.
– sowas ist doch einfach nicht notwendig!
Schon zu meiner Zeit war es ein offenes Geheimnis: Die Lehrer auf den Versuchsanstalten haben mitunter wesentlich besser verdient als die Professoren (mit Studium), die ausschließlich Theorie unterrichtet haben.
Wenn das ein Lehrer macht... OK. Es gibt immer den Einen. Aber wenn so etwas als Besoldungsmodell für die große Masse um sich greift, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Überhaupt dann, wenn es sich um das Umfeld einer Schule handelt. Ein paar tausend Schüler haben nun in allernächster Nähe erlebt, wie es in der echten Welt halt so funktioniert...


PS: Hallo liebe Leute von Ö1 – ganz wichtig!
TGM heißt: Technologisches Gewerbe Museum und nicht: Technisches Gewerbe Museum...!

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(C) mArtin, im Mai 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!