Dienstag, 29. Mai 18:30
HALLELUJA und HOSIANNA – Wattestäbchen aus Plastik werden verboten – unsere Umwelt ist endlich gerettet!!

Nachdem ich gestern die neue Nachricht gehört habe – es werden übrigens nicht nur die Wattestäbchen aus Plastik verboten, sondern auch Plastik-Essbesteck, Plastik-Strohhalme und Plastik-Luftballonhalterungen – musste ich zunächst ganz tief durchatmen. Wenn das nämlich nicht die absolute Rettung der Welt bedeutet, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Damit entgehen wir endgültig und absolut der Klima-Katastrophe und bekämpfen gleichzeitig die Armut, sowie den Hunger in der ganzen Welt. Amen.


Gut, damit Du mich nicht falsch verstehst: Natürlich ist das ein richtiger Schritt. Nur geht es mir endlos auf die Nerven, wenn solche Mini-Kinderkack-Beschlüsse gefeiert werden, wie die Erfindung des Rades. Natürlich ändern auch solche Verbote etwas an unserer Umwelt und vielleicht auch in unserer Einstellung. Nur sind diese Änderungen in einem derart kleinen Bereich, dass sie das Kraut auch nicht wirklich fett machen. Aber das ist eben Politik. Jeder weiß, dass wir etwas machen müssen und niemand möchte wirklich etwas tun. Und vor allem: Absolut niemand möchte derjenige sein, der uns sagen muss, dass wir endlich etwas tun müssten. Denn dann müsste er/sie uns sagen, dass wir einiges aufgeben und einiges in unserem Leben komplett anders machen müssten. Und kein einziger Politiker – nicht einmal ein Grüner – ist dazu bereit, uns mitzuteilen, dass es besser wäre, wenn wir zum Beispiel viel weniger mit dem Auto fahren würden. Wenn wir viel weniger Fleisch essen würden. Wenn wir viel weniger produzieren und kaufen würden. Wenn...

Und dennoch hat sich in den letzten zwei bis drei Jahren etwas sehr stark geändert: Die Schädigungen unserer Umwelt sind inzwischen derart omnipräsent geworden, dass es immer weniger Leute gibt, die die Änderungen in der Flora und Fauna, sowie beim Klima einfach so wegreden können. Wer auf Urlaub fährt, kann oft von dreckigen Stränden und Landstrichen erzählen, von mit Häusern, Hotels und sonstigen touristischen Schweinereien verschandelten Landschaften, ja ganzen Ländern. Sogar jene, die standhaft sämtliche Umwelt- und Klimakatastrophen leugnen, müssen inzwischen den Plastikdreck mit den Fischen oder dem Meeressalz mitfressen – weil es eben seit gar nicht so langer Zeit kaum noch etwas im Meer mehr gibt, das nicht mit Mikroplastik verseucht ist.

In Wahrheit sind aber leider nur solche Dinge wie plastikverseuchter Meeresfisch ein wirklicher Ansporn, Dinge anders zu machen. Denn der westliche Kunde möchte ja immer die höchste Qualität – und die gibt es beim Essen eben nur zusammen mit einer einigermaßen intakten Umwelt.

Also gut, vielleicht haben wir ja noch eine Chance...

2 Kommentare


(C) mArtin, im Mai 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!