Montag, 26. Februar 19:20
Ein kleines – aber sehr feines – Detail am Rande: Der Musikant Andi Gabalier hat seinen Prozess gegen den Direktor des Konzerthauses Matthias Naske in einer weiteren Instanz verloren. Und das ist gut so.
Der Ursprung der Anklage, welche Gabalier gegen Naske führen möchte, ist die Aussage, dass Naske Gabalier im Konzerthaus nicht auftreten lassen möchte, weil man dort (im Konzerthaus) auch immer eine kultur- und gesellschaftspolitische Aussage mit seinen Veranstaltungen mitliefere – und da passt Gabalier eben nicht dazu. Man würde eben wissen »wofür Gabalier stehe«. Ich denke, dies ist eine gute Entscheidung von den Richtern.

Kultur, egal in welcher Richtung sie auch stattfinden mag, hat immer auch einen gesellschaftspolitischen Auftrag, da viele Kulturschaffende von deren Fans als Meinungsführer wahrgenommen werden. Wer sich da gerne mit frauen- und schwulenfeindlichen Aussagen schmückt und die Hymne deshalb nicht in der neuen Version singen will, weil er das so gelernt hat, der zeigt nur zu deutlich seine Gesinnung. Beweis dafür ist der Applaus der Rechten für Gabaliers Aussagen. Völlig abgesehen davon, dass ich volkstümlichen Schlager noch weniger mag als Schlager (was ja eh fast nicht vorstellbar ist) wäre es für mich wirklich ein Sakrileg, würde Andi Gabalier eine Halb-Playbackshow im Konzerthaus geben.

OK, diesmal ist das gut ausgegangen. Was mich an der Sache aber immer noch ein wenig wurmt: Hat denn der Direktor des Konzerthauses gar kein Hausrecht? Darf der sich sein Programm nicht ohnehin aussuchen, wie er will?

3 Kommentare


(C) mArtin, im Mai 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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