Donnerstag, 28. November 18:10
Noch eine kurze Bemerkung zur Wahl in der Steiermark von letztem Wochenende. Es hat ja auch dort, wie allgemein erwartet, die FPÖ alles abgeräumt. Der Ausdruck
Erdrutschsieg ist hier wirklich keine fetzige Überschrift mehr, sondern durchaus angebracht. Die Freiheitlichen liegen mit knapp 35 % an der Spitze, die Schwarzen haben ein Minus von fast 10 %, die Roten immerhin
nur fast 2 %. Und auch nicht unwichtig: Die Grünen haben sich halbiert.
Noch am selben Tag oder zumindest schon wenige Stunden später hat der Noch-LH Christopher Drexler einen denkwürdigen Satz losgelassen: »
Ein großes Danke nach Wien!!« Mit dieser sarkastischen Bemerkung wollte er klarstellen, dass nicht er die Wahl
verbocktverbockt
Angeblich ein Wort, welches lt. einschlägiger Lexika (zumindest in den unendlichen Weiten des Netzes) im gesamtdeutschen Sprachraum seine Anwendung finden soll.
Ich möchte an dieser Stelle allerdings zu bedenken geben, dass hier im östlichen Teil des Alpenlandes die »Bock« unsere Schuhe sind. Das sagt jetzt zwar nicht unbedingt etwas über »verbockt« aus, aber ich wollte es zumindest erwähnt wissen.
hat, sondern
seine ÖVP in Wien. Er wurde also für die Fehler in Wien abgestraft, was sehr gemein sei.
Das zeigt einmal mehr sehr fein die Art und Weise, wie in Österreich Politik gemacht wird: Ohne echte und/oder ehrliche Inhalte, aber mit sehr viel gespielter Bestürzung, wenn etwas nicht so funktioniert, wie es geplant ist. Gewinnerin ist bei diesem Spiel allerdings immer jene Partei, welche die Probleme zwar anspricht dafür aber noch nie eine einzige auch nur ansatzweise praktikable Lösung präsentiert hat. Das wird, auch nächstes Jahr in Wien so sein. Vielleicht werden im
Roten Wien die Blauen die Sozen nicht von Platz eins verdrängen können, aber es reicht ja schon, wenn die Regierungsbildung in Wien nachhaltig gestört wird. Und wer wünscht sich schon
blaue Beteiligung in der Wiener Landesregierung...?!
Aber so ist es eben. Wenn Probleme negiert werden, werden eben jene gewählt, die zumindest die Probleme beim Namen nennen. Auch wenn das rein gar nichts ändert...
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(C) mArtin, im
Dezember 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.
Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter
Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!