Dienstag, 12. November 17:20
Wie oft heißt es doch: »Naja, früher war halt alles besser.« Es liegt oft am eigenen Alter, wenn man solche Gedanken hat. Und dann gibt es auch jene Dinge, die halt – völlig egal, wie man es auch drehen und wenden mag – früher wirklich besser waren. Mir fällt das immer wieder bei der Musik auf. Ja, ich bin alt. Oder zumindest älter. Und da ist es ziemlich natürlich, dass ich mit der Musik der heutigen Jugend nicht wirklich viel anfangen kann. Aber ich kann auf Grund meiner Profession(en) schon noch halbwegs objektive Vergleiche diesbezüglich anstellen. Und da schneidet halt die heutige Musik nicht wirklich gut ab. Ein Beispiel dazu folgt nun.

Vor kurzer Zeit ist mir in einem Film eine Musik begegnet, welche mich sofort gefangen genommen hat. Eine Künstlerin, welche ich bis zu diesem Tag nicht kannte, hat da einen Song dargebracht.
Es ist »Anyone, who had a heart« von dem britischen Popstar Cilla Black. Der Song ist aus dem Jahr 1964 und wurde von niemand geringerem als Burt Bacharach geschrieben. Damals war dieser Song ein Riesen-Hit. Und ich finde ihn ganz einfach: ausgezeichnet!

Gut, der Song mag einem gefallen, oder auch nicht. Geschmäcker und Watschen... eh scho wissen! Wenn man sich allerdings diesen Song – und viele andere aus diesen vergangenen Zeiten – näher anhört, dann muss man aus der Sicht eines Musikers ganz einfach feststellen, dass die Pop-Hits von früher ganz einfach wesentlich komplexer und schwieriger sind. Dauernd wechselnde Taktarten und Geschwindigkeiten, herausfordernde Harmonie-Wechsel – es ist ganz einfach ein herausragendes musikalisches Wissen und Können von Nöten, um solch einen Song zu performen. Geschweige denn, so einen Song überhaupt zu schreiben.
Und trotzdem ist es ein Ohrwurm!

Nahezu alle der heutigen Hits sind in 4/4 geschrieben und bestehen aus zwei, vielleicht drei verschiedenen Harmonien/Akkorden. Fertig.
Das meine ich, wenn ich sage: »Naja, früher war halt alles besser.«

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(C) mArtin, im Dezember 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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