Montag, 12. Februar 18:20
Brückengländer sind nicht einfach nur Geländer. Gut, ja, manche freilich schon. Oder sogar die meisten. Aber einige andere wiederum nicht. So ein »anderes« Brückengeländer gibt es an der Strecke meiner täglichen Tour. Dort haben die einzelnen Streben des Geländers jeweils oben und unten ein Loch. Wozu eigentlich?

Ab hier ist es nur meine Vermutung, die da angestellt wird: Es ist nicht wirklich einfach, Rohre derart zusammen zu schweißen, dass sie absolut wasserdicht sind. Im Prinzip kann Wasser nahezu jede Schweißnaht (bei Eisen und Stahl) durchdringen – dieses Problem hat man (fast) immer. Und dann würde das Rohr von innen her anfangen zu rosten. Daher gibt es unten einfach ein Loch in dem Rohr, damit eventuell eintretendes Wasser auch wieder möglichst schnell ausfließen kann. Soweit zum unteren Loch.

Das Loch oben ist dazu da, dass im Sommer, wenn das Rohr heiß wird, sich nicht die warme Feuchtigkeit am Rohinneren anlegt und dann ebenfalls die Oxidation, also das Rosten, begünstigt. Durch das obere Loch tritt die warme Luft mitsamt dem Wasser(-dampf) aus. So ist solch eine Konstruktion sicher wesentlich längere Zeit von heftigem Rost geschützt.
Aber, wie gesagt, das ist lediglich meine Vermutung.

Diese Löcher haben aber auch noch eine andere Auswirkung: Wenn nämlich ein starker Wind weht, so wie es die letzten Tage und Wochen war und immer zum Teil noch ist, dann fangen diese Rohre zu singen an. Sie verhalten sich fast wie Orgelpfeifen, aber alle im gleichen Grundton. Da aber diese Rohre nicht gleich lang sind (plus/minus etwa ein Zentimeter) tönt das in einem wunderbaren Chorus. Ich wollte dieses schöne Geräusch aufnehmen, dazu müsste ich aber mit Studio-Mikros ausrücken, da die Rohre nur dann gut klingen, wenn der Wind auch richtig stark ist. Und dann hört man auf der Aufnahme natürlich nichts mehr. Vielleicht gelingt es mir einmal, mit einem geeigneterem Mikrophon dort vorbei zu gehen, wenn der Wind weht...

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(C) mArtin, im Juli 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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