Montag, 13. Juni 18:00
Am vergangenen Samstag war ich auf der Regenbogenparade. Obgleich ich Veranstaltungen mit vielen Menschen eher nicht so gut aushalte, fahre ich dort immer ganz gerne hin. Mir gefällt es irgendwie, wenn ich Tausende von Leuten sehe, die ohne Aggressionen, ohne Hass, nur mit guten Gefühlen und mit Liebe miteinander umgehen – und das verhält sich dort genau so. Außerdem bin ich ohnehin mit dem Fahrrad unterwegs und kann so jeder zu großen Ansammlung von Menschen relativ schnell ausweichen.

In einem Radiobeitrag habe ich davon gehört, dass es Firmen und Institutionen geben soll, die sich nur aus Marketing-Gründen »die Regenbogenfahne umhängen« um damit in diesem inzwischen recht breiten Mainstream mitzumischen. Analog zum Greenwashing, wo sich Unternehmen als grüner darstellen, als sie es in Wahrheit sind, nennt man das Rainbowwashing. Ich meine allerdings, dass das nicht ganz so schlimm zu sehen ist, wie die Werbung eines Unternehmens mit falschen Umweltdaten. Es zeigt lediglich, dass es in unserer Gesellschaft immer weniger als Tabu betrachtet wird, dass Menschen ihr Leben anders, eben diverser leben, als das noch vor wenigen Jahrzehnten der Fall war. Und das finde ich gut so. Ich muss mir nur jene Länder und Gesellschaften ansehen, wo diese Dinge noch so betrachtet werden, wie zu Beginn des 19. Jahrhunderts, wie zum Beispiel in Russland, oder sogar innerhalb der EU: in Ungarn. Möchte ich in so einer Gesellschaft leben? Danke, nein.

Da finde ich es viel besser, wenn vom schweren Motorrad einer weißen Maus eine regenbogenfarbene Boa baumelt, die Wiener Straßenbahn eine Sondergarnitur in Regenbogenfarben fährt oder die MA 48 ihre schönsten Gefährte für die Müllbeseitigung am Ende des Zuges bereit stellt...

2 Kommentare


(C) mArtin, im Maerz 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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