Dienstag, 13. Juli 20:30
Normalerweise, so würde man denken, braucht es einen politischen Gegenspieler, um eine Partei zu desavouieren. Aus der Erfahrung lernen wir allerdings, dass dies nicht unbedingt so sein muss. Wenn man auf die FPÖ vor etwa 19 Jahren blickt, dann weiß man, dass es auch viel einfacher und schneller innerhalb der eigenen Reihen geht. »Knittelfeld« ist ja nicht nur ein mäßig hübscher Ort in der Steiermark, sondern auch das Synonym für Parteispaltung schlechthin.

Eine Partei, die dieser Tag zwar nicht direkt am Abgrund aber schon ziemlich in der Nähe davon steht, versucht sich nun in ähnlicher Weise. Die Sozialdemokratie, die ja eh schon aus einem der letzten Löcher pfeift, macht sich in Form der Vorsitzenden Rendi Wagner und dem burgenländischen Landeshauptmann Doskozil drauf und dran, der FPÖ in Sachen interner Streit den Rang abzulaufen. Was die Kontrahenten dabei vergessen: In so einem Streit kann es eigentlich nur Verlierer geben. Es gab eine Zeit, in der ich Doskozil tatsächlich mehr zugetraut hätte als den Landeshauptmann für das schwächste Bundesland zu geben. Die ist eindeutig vorbei. Und Rendi Wagner wollte ich einfach ein wenig Zeit geben, damit sie sich doch in den Job einleben könnte. Auch das ist vorbei.

So ein Streit zeigt lediglich ganz genau auf, wie ekelig es sein kann, wenn sich Menschen nicht mehr um eine Sache streiten, sondern um persönliche Befindlichkeiten. Die SPÖ ist schon seit längerer Zeit angekratzt und sie hat den Wechsel in eine moderne Partei komplett verschlafen. Egal, was man von den Schwarzen (pardon: Türkisen) hält, sie haben es geschafft, der Partei ein neues Gesicht zu verleihen.

Auch wenn es uns die ganze Zeit nur hämisch an- und auslacht...

1 Kommentare


(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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