Freitag, 12. Februar 21:40
Wir hatten doch erst den Titel-Skandal mit der Frau Aschbacher, die sich ihre Magistra (FH) mit einer, na sagen wir mal, nicht ganz so blitzsauberen Arbeit erarbeitete. Titel zählen in Österreich wahrlich relativ viel, da liegt so eine Sache natürlich nahe. Aber, keine Sorge, die gleichen Titel-Kämpfe gibt es auch in Deutschland. Da war es ein Verteidigungsminister.

In Wahrheit tun mir diese Leute doch ein wenig leid. Wenn es im Leben so hergeht, dass man ohne einen Titel nicht mehr das erreichen kann, was man erreichen möchte und man diesen schlussendlich um jeden Preis haben muss, dann ist doch im Leben schon irgend etwas schief gelaufen, ohne dass man es gemerkt hat.

Im Zuge unserer jüngsten Plagiatsaffäre gab es dann ein paar Sendungen auf Ö1 zu diesem Thema, wo einmal etwas gesagt wurde, was mich doch ein wenig erstaunt hat. Es soll angeblich relativ üblich sein, dass sich Maturanten mit speziellen Lehrgängen einen Master (FH) holen können. Und das in ziemlich kurzer Zeit, also ohne richtiges Studium. Solche Lehrgänge soll es nicht nur im Ausland an dubiosen Instituten geben, sondern auch in Österreich. (FH) bedeutet übrigens Fachhochschule oder auch »fian Hugo« (Zitat L. Resitarits).

Im Normalfall bekommt man einen echten Master (FH) allerdings erst nach vier oder fünf Jahren weiterer Hochschule (nach der Matura) und dann nach einer echten Abschlussarbeit. Es soll aber so seltsame Lehrgänge geben, wo man mit einer BHS-Matura (also HTL) nach einem oder zwei Jahren irgendwas tun ebenfalls solch einen Titel bekommt.

Wie genau das wirklich geht, weiß ich nicht. Auf jeden Fall wurde in dem Magazin auch gesagt, dass die Personalchefs das genau wissen und daher auch ebenfalls wissen, welcher Titel wirklich Master (FH) ist und welcher nicht. Mit einem solchen Titel soll man angeblich in der Industrie also nicht bestehen können. Aber zumindest im Reisepass steht er. Und das reicht für Österreich auch schon.

Wie das wirklich gehen mag, dem komme ich heute einen kleinen Schritt näher. In einer Zeitung, die ich zum Anzünden meines Ofens verwende, sehe ich auf einmal dieses Inserat. Aha, das gibt es also tatsächlich...?!

2 Kommentare


(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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