Donnerstag, 14. Jänner 20:20
In Deutschland wird bereits darüber geredet, bei uns vielleicht ebenfalls – nur da habe ich es noch nicht mitbekommen: Wird das Abitur (bei uns: die Matura) aus dem Covid-Jahr 2021 gleich viel wert sein, wie in den anderen Jahren?
Die Frage ist durchaus berechtigt. Im vorigen Jahr kam der Lockdown kurz vor der Matura, da hat sich nicht wirklich viel verschoben oder geändert, die Matura lief im vorigen Jahr noch halbwegs normal ab. Aber im heurigen Schuljahr? Schon jetzt haben die Schüler einige Monate Lockdown – von leicht über mittelschwer bis hart – hinter sich. Wird man sich der Matura aus dem Jahr 2021 also als Covid-Matura erinnern? Und wird diese, weil ja jetzt bereits erleichterte Bedingungen aufgrund der Lockdown-Monate im Gespräch sind, dann den gleichen Wert haben, wie in den übrigen Jahren?

Ich gebe zu, auch ich habe mir diese Frage bereits gestellt, diese Frage allerdings als weniger wichtig eingestuft. Wer die Matura ohnehin nur als Voraussetzung für ein Studium benötigt, der hat grundsätzlich keine Schwierigkeiten zu befürchten. Wer die Matura im Rahmen einer berufsbildenden Schule ablegt (wie z. B. in einer HTL), den werden wahrscheinlich auch keine allzu großen Probleme erwarten – von einem HTL-Abgänger werden tendenziell eher praktische Fähigkeiten erwartet.

Und sonst?

Mal ehrlich. Wenn ich mir bei den größeren Unternehmen die Job-Inserate selbst für die lächerlichsten Jobs so ansehe – und die Anforderungen, welche von den Firmen dazu gestellt werden, dann ist es endlich an der Zeit, dass wir uns überlegen, was mit unserem Bildungssystem nicht stimmt. Alle Jobs, die ich in meinem Leben hatte, würde ich heute nicht mehr bekommen. Weil ich keinen Master-Abschluss auf einer Uni habe. Und wenn die Wirtschaft wirklich glaubt, an jedem Arbeitsplatz jemanden mit einer universitären Laufbahn einstellen zu müssen, dann darf sie sich nicht wundern, wenn die Leute ihren Master mit Netz-Copy-Paste auf einer russischen (oder tschechischen) Universität machen...


3 Kommentare


(C) mArtin, im Maerz 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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