Montag, 12. August 23:00
Hurra, wir leben noch!

Und das meine ich genau, wie ich es sage. Ich hatte heute einen – im wahrsten Sinn des Wortes – merkwürdigen Unfall. Auf dem Weg zum Badestrand in Greifenstein kam mir in einer langgezogenen Kurve viel zu weit auf meiner Seite der Fahrbahn ein Wagen entgegen. Ich wollte ja schon immer wissen, was man in so einem Fall eigentlich tun kann oder soll. Antwort: Wenn Du dort mit dem üblichen Tempo unterwegs bist (also 80 bis 100 km/h), dann bleibt Dir nur noch: Beten. Kurz und kräftig beten. Du darfst mir jetzt glauben, Du hast – ganz einfach ausgedrückt – für nix mehr Zeit. Gar nix. Nach »Lieber Go...« wäre bereits Schluss.

Wenn man aber so ein Fahrer ist, der nie sportlich oder flüssig oder gut oder zügig oder sonst wie männlich unterwegs ist, sondern einfach immer nur viel zu langsam fährt, so langsam, dass er dafür von der Polizei angehalten und ermahnt wird, dann, ja dann machst Du einfach eine Vollbremsung, bleibst knapp an der rechten Seite stehen und an Deinem Wagen wird lediglich der Außenspiegel abgerissen. Das war's auch schon.

Ja, es kling schon ein wenig nach Klugscheißer und Spaßbremse, eh klar. Aber wenn ich heute, an dieser Stelle im Wald, wenn ich da genauso gefahren wäre, wie all jene FahrerInnen, die mich auf dieser Strecke stets überholen, dann gäbe es diesen Eintrag eher nicht. Vielleicht wären wir nicht tot, lägen aber zumindest auf einer Station in einem UKH, wo man dem Tod unter Umständen schon etwas näher kommen darf.

Insofern: Ich bleibe dabei und fahre weiterhin so, dass ich Gefahr laufe, von der Polizei wegen zu langsamen Fahrens angehalten und bestraft zu werden.
8 Kommentare


(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!