Dienstag, 12. März 19:20
Sie steht derzeit ja nicht so wirklich blendend da, die katholische Kirche. Der an allen Ecken und Enden stattfindende Missbrauch von Menschen aller Altersstufen ist schon ziemlich lange bekannt, nun werden die amtlichen Katholiken aber erstmals so richtig durchs Dorf getrieben – und das ist gut so. Immer noch sind die Strukturen innerhalb der Kirche von solcher Art, dass diese ekelhaften Schandtaten weder verhindert noch aufgeklärt werden, viel eher ist das Gegenteil der Fall. Und dann spricht der Oberhirte – an dessen gesunden Menschenverstand inzwischen gezweifelt werden muss – von jenen Fällen von Kindesmissbrauch, die in den Familien und beim Sport stattfinden. Ja, es war bei den Katholen immer schon sehr beliebt, mit dem Finger auf jene zu zeigen, die große Sünde auf sich geladen haben – und gleichzeitig die eigenen, ebenso großen Verfehlungen zu verschweigen.

Aber darum geht es mir heute gar nicht. Ich bin ja evangelisch getauft und bereits mit etwa 20 aus der Kirche ausgetreten, weil mir alle Kirchen gleichermaßen auf den Sack gegangen sind. Für mich war dieses stark heuchlerische Moment in den Kirchen immer so stark spürbar, das falsche Lächeln und vor allem auch die falsche Trauer. In der Kirche hat man ruhig zu sein und nach unten zu blicken – selbst dann, wenn es einen Jubeltag gibt.

Zufällig höre ich heute auf (m)einem Jazz-Sender einen Song, der mich sofort mitnimmt. Ein wirklich geiles Stück Musik mit ungeheurer Energie. Aus den englischen Textfetzen kann ich entnehmen, das der Song wohl von Jesus handelt. Kurz im Netz nachgesehen und ja: es ist ein Song über Jesus, es ist ein Song von einem Gottesdienst.

Kurz einmal ganz ehrlich: Wenn es in meiner Kirche in der Zeit meiner Adoleszenz ungefähr so zugegangen wäre, ich wäre wahrscheinlich auch heute noch der bravste Kirchgänger, den man sich vorstellen kann...

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(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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