Mittwoch, 20. Juni 20:40
Nicht jeder, der zum Deppen gemacht wird, ist auch einer...
Mit dieser ein wenig saloppen Formulierung möchte ich den heutigen Beitrag übertiteln. In ein paar Tagen jährt sich nämlich zum 200. Mal der Geburtstag des Namensgebers jener Klinik, in der ich – so weit ich erinnere – geboren wurde. Ignaz P. Semmelweis war ungarischer Arzt im kaiserlichen Österreich. Er war es – und hier gebe ich lediglich mit eigenen Worten wieder, was heute in einem Radiobeitrag zu hören war – der entdeckt hatte, dass der Tod von so vielen Kindern bei der Geburt doch irgendwie mit Hygiene zusammenhängen muss.

Für uns völlig natürlich und absolut klar. In einer Zeit, wo man weiß, dass viele Menschen an Krankenhauskeimen sterben, wo wirklich viel Geld für keim- und bakterientötende Reinigungsmittel ausgegeben wird, da gibt es nicht den kleinsten Zweifel an der Sinnhaftigkeit von hygienischer Sauberkeit in Krankenhaus- und Operationsräumen.

Vor 160 Jahren sah die Welt allerdings ein wenig anders aus. Bis zu seinem relativ frühen Tod im Alter von 47 Jahren wurde er ob seiner seiner Aussagen von seinen Ärzte-Kollegen ausgelacht und angefeindet. Hygiene war zeitraubender und spekulativer Unsinn. Ärzte retteten das Leben und waren nicht dafür verantwortlich, dasselbe zu nehmen. Semmelweis war ein krasser Außenseiter, der zudem unter immer noch ungeklärten Umständen starb. Würde er heute noch leben, er bekäme für seine Entdeckungen den Nobelpreis. Dies wurde von vielen Stellen übereinstimmend bekundet.

Fair ist das nicht wirklich.
Aber zumindest lässt es uns ein wenig nachdenklich werden.
Wer ist es, über dessen Aussagen wir eigentlich zur heutigen Zeit ein wenig zu laut lachen...?

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(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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