Dienstag, 11. Oktober 19:30
Ein schwedisches Möbelhaus hat damit irgendwann im vorigen Jahrtausend angefangen. Die Ansprache eines (möglichen) Kunden mit »Du« ist inzwischen relativ gut akzeptiert. Nur bei mir nicht. Irgendwie löst diese amikale Form der Ansprache von Seiten eines Unternehmens bei mir eher leichtes Unbehagen aus.

Auch eine mögliche Form der Ansprache ist das »Wir«. Das Unternehmen – manchmal auch die Behörde – möchte damit wohl suggerieren, dass wir ohnehin alle im gleichen Boot sitzen, »wir« wären daher alle gleich und würden uns daher auch besonders angesprochen fühlen, wenn »wir« das »Wir« lesen. Funktioniert bei mir auch nicht wirklich. Mir fällt bei dieser Art der Ansprache dann immer der Doktor ein, der »Und,... wie geht's uns denn heute?« frägt. Die Antwort auf diese Frage kann dann nur lauten: »Mir gut. Und Ihnen

Eine für mich neue Art der Ansprache ist mir heute begegnet. Das Personalpronomen in der 2. Person Plural, also im Prinzip das Mehrzahl-Du. So ein Text liest sich für mich schon ziemlich seltsam, insbesonders dann, wenn man bedenkt, dass eine Internetseite immer eine One-to-One-Communication ist. Einer schreibt – einer liest. Gerade bei Anleitungen ist es vermutlich doch eher selten der Fall, dass eine Horde von jüngeren Menschen vor dem Bildschirm sitzt, um sich den Reset eines Smartphones erklären zu lassen. Das liest sich schon eher seltsam.

Ich habe mir den Text dann allerdings noch einmal durchgelesen und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Was, wenn ich mich irre – und damit gar der Majestätsplural gemeint ist?! Naja, dann schaut alles wieder ganz anders aus...!
2 Kommentare


(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!