Donnerstag, 15. September 20:00
Eine wichtige OECD-Studie wurde heute veröffentlicht. Das österreichische Schulsystem ist im internationalen Vergleich eines der teuersten. Zur gleichen Zeit sind die Leistungen der Schüler dieses Systems unterdurchschnittlich. SapperlotSapperlot


Ausdruck des Erstaunens - bis hin zum blanken Entsetzen. Ein etwas lauter gerufenes »Sapperlot« kann durchaus bedeuten: »Um Gottes Willen - dies ist ja so gewaltig, dass ich es eigentlich gar nicht fassen kann!!« - ganz speziell dann, wenn als Vorwort noch ein »no« dazukommt.
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In vielen Medien wurde darüber berichtet. Wobei ich mich beim Lesen dieser Artikel immer wieder frage, welches Messsystem für den Grad der Bildung unserer Schüler eigentlich verwendet wird. Sind das dann wirklich die PISA-Tests? Sind also Österreichweit lediglich 5000 zufällig ausgewählte Jugendliche zwischen 15 und 16 Jahren für diese Misere verantwortlich? Oder zählt dabei vielleicht doch mehr die Statistik über Herkunft und Bildungsstandard der Eltern im Vergleich zu den Schülern?

Worauf ich hinaus will: Ich kenne in meinem Alter einige Menschen mit Pflichtschulabschluss, deren von mir wahrgenommene Intelligenz u/o Bildung die von so manchem Universitätsabsolventen weit in den Schatten stellt. Ihnen war eben nicht nach Schulsystem, sie hatten die Möglichkeit wahrgenommen, sich außerhalb eines geregelten Schulbetriebs lebenslang Wissen anzueignen. Im Gegensatz zu so manchem WU-Absolventen, der bis zum Ende seines Lebens davon überzeugt sein wird, dass man ihm in Sachen Wirtschaft sowieso nichts mehr beibringen kann – was seiner Meinung nach auch sein hohes Einkommen unter Beweis stellt. Wenn ein hohes Gehalt tatsächlich  d e n  Gradmesser für Bildung und Intelligenz im weitesten Sinne darstellen würde, dann frage ich mich aber schon, warum unser Kanzler heute nicht Stronach heißt – do hätt' ma an Riss g'macht!

Zurück zur Schule. So, wie in den Medien über diese Studie berichtet wurde, wird tatsächlich immer wieder das angebliche Missverhältnis zwischen schulischer Leistung und dafür aufgewendeter Kosten herausgestrichen. Für das, was wir von der Schule für unser Land bekommen, ist diese einfach zu teuer...! Aha.

Na da hätte ich einen Lösungsansatz, der den neoliberalen Turbokapitalisten aber sehr gefallen wird: Halbieren wir die Gehälter der Lehrer und in der nächsten OECD-Studie sind wir – wie von Zauberhand – fix auf Platz eins!


PS: Weil ich doch ab und zu falsch verstanden werde und der beißende Zynismus aus meinen Beiträgen offenbar nicht immer gesehen wird: Nein, die Lehrer verdienen nicht zu viel! Und sie haben auch nicht zu lange Ferien!

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(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!