Montag, 22. August 18:50
Wenn der ehemalige (weil Ende des vorigen Jahres verstorbene) Chef einer der härtesten Bands der Welt etwas zu sagen hat, dann sollte man da auf jeden Fall zuhören. Im »Summer of Scandals« gab es diesmal eine Doku über den walisischen Musiker Lemmy Kilmister – der Gründer der Heavy Metal Band Motörhead. Sicher nicht meine Musikrichtung, aber das eine Interview mit Lemmy, das ich anlässlich seines Todes gesehen hatte, hat mein Interesse an seiner Person geweckt. Und meine Vermutungen bewahrheiteten sich: Lemmy ist sowohl als Person als auch als Musiker ziemlich interessant – vor allem auch: weil er stets am Boden geblieben ist. Ein sehr sympathischer Zug, der bei manch heimischen und völlig unbekannten Musikern schon länger verlorengegangen scheint.

Ein besonders nettes Detail in der Doku: Das Kamerateam begleitet Lemmy in einen größeren CD-Shop, er ist eindeutig auf der Suche nach etwas Besonderem. Man weiß es noch nicht so genau, wonach er sucht. Er findet es jedoch nicht, geht zum Tresen und fragt den jungen Verkäufer, der ihn natürlich sofort erkennt. Der verneint – sagt aber, dass die Inhaberin ein persönliches Exemplar des verlangten Albums hätte – und kurze Zeit später steht diese vor ihm und überreicht mit einem Lächeln die von Lemmy gewünschte CD-Box.

Und was war das jetzt? Welche CD-Box wollte Lemmy Kilmister – als Chef einer der härtesten Bands der Welt – unbedingt haben? Was hört dieser Mann? Welcher Metal ist noch härter als Motörhead?!
Naja, die Beatles in der Mono-Box. Wäre ich Deutscher, würde ich jetzt sagen: »wie geil ist das denn?!« Die Beatles, nicht einmal die Stones. Nein, die Beatles.
Darauf angesprochen sagt Lemmy in etwa folgendes: »Alle glauben, die Stones sind härter als die Beatles. Das ist Mist. Die Stones sind nur Jungs, die auf die Kunstschule gegangen sind und all so ein Scheiß, aber die Beatles haben die echte Härte des Lebens erlebt. Jahrelang gespielt in den miesesten Clubs. Das ist die wahre Härte

Echt coole Einstellung. Und: Wo er recht hat, da hat er recht, der Lemmy...

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(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


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