Dienstag, 21. Jänner 2014 20:50
Immer wieder ist die Rede vom allgemeinen Verfall des Sozialstaates und der großen Ungerechtigkeit bei der Vermögensverteilung. Ja, in allen möglichen kleineren Veränderungen kann ich das bemerken, aber für die große und zusammenhängende Wahrheit gibt es eigentlich kein gutes oder halbwegs eindrückliches und verdeutlichendes Beispiel. Gab es nicht – denn von nun an: doch!

Im Mittagsjournal gab ein Wirtschaftswissenschaftler die für Österreich wirklich leicht zu merkende 5-50er Regel in zwei Teilen aus, die da lauten:

Die Tendenz ist dabei – nicht nur laut diesem Wissenschaftler – weiterhin deutlich auf Seiten der Reichen. Diese 5% der Wohlhabenden sind es dann auch, die recht gerne von der Neidgesellschaft sprechen. Womit sie allerdings – bei genauerer Betrachtung – gar nicht so unrecht haben. Denn ohne enormen Neid auf all das, was andere haben, gäbe es schließlich doch so etwas ähnliches, wie die soziale Gerechtigkeit...?!

Die Frage, die ich mir bei diesem Thema immer stelle: Warum regt sich das Volk darüber nicht auf? Warum bekommt keine Partei dafür eine Rechnung bei einer Wahl präsentiert? Dafür gibt es – meines Erachtens nach – drei Hauptgründe:

  1. Uns (also auch den ärmeren Menschen unter uns) geht's im Vergleich zu anderen Ländern immer noch ziemlich gut.
  2. In der Meinung der meisten Menschen in unserer Gesellschaft ist Armut ausschließlich selbstverschuldet.
  3. Die Regierung hat ein super Marketingkonzept, indem jedem glaubhaft gemacht wird, er könne auch irgendwann zu diesen 5% gehören.

Solange diese drei Punkte in einer Gesellschaft halbwegs zutreffen, wird es keine gröberen Aufstände geben. Heikel wird es erst dann, wenn eine wirkliche Mehrheit Probleme mit dem Konsum bekommt. Wer keine tollen Dinge kaufen kann, der beginnt mit dem Nachdenken. Und wer nachdenkt, der revoltiert schließlich auch irgendwann. Ist seit dem römischen Reich so, oder vermutlich seit noch längerer Zeit. Daher hat es auch irgendwie System, dass unsere vieldiskutierte Bildung genau so aussieht, wie sie derzeit aussieht. Welche ReGierung kann wirklich ein denkendes Volk brauchen...?!

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(C) mArtin, im April 2024.
Und ich bin wirklich nicht immer stolz darauf.
Manchmal aber sehr wohl.


Da einige meiner Texte ohnehin bereits an anderer Stelle verwendet wurden/werden, dürfen sie also unter Angabe der Quelle auszugsweise verwendet werden. Bitte aber den passenden Link zum entsprechenden Beitrag im Rahmen der Zitat-Kennzeichnung kopieren und einfügen. Denn irgendwann möchte ich auch reich und berühmt werden. Oder auch nicht. Herzlichen Dank und weiterhin viel (Lese-)Freude!